03.03.23

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Mama Furia

Fuck, ich bin Mutter. Ich bin eine wütende Mutter! Wie konnte das denn geschehen? In dieser Recherche möchte ich anhand von Selbstbefragung und Interviews feststellen, was mich am Muttersein so zornig macht. Ich möchte mich auf eine historische Spurensuche mit Abstechern in Gesellschaft und Erziehung begeben. Mit Expertinnen des Alltags möchte ich herausfinden: Wie kann die Wut einer Mutter beschrieben und genutzt werden? Wahlweise als Bremse, Katalysator, Ventil, oder unglaubliche Kraft. Dürfen wir die vermeintlichen Gegensätze: Wut (böse, aggressiv) und Mama (weich, sorgend, ausgleichend) lustvoll übereinanderlegen, ohne dass unser Verstand uns tadelt und dies unterdrückt? Ist es möglich, Mutter-Wut-Räume zu erschaffen, aus denen wir gestärkt, klar, beschwingt und inspiriert herausgehen? Und wenn wir die Wut zu packen bekommen, was tun wir dann mit ihr? Sie auf unseren Schoss setzen? Sie gehen lassen? Sie verleugnen? Sie zurückstopfen? Kann man dieser Wut nur durch das Nicht-Kinder-kriegen entkommen? Wie unterscheidet sich die Muttersein-Wut von der Vatersein-Wut? Gibt es eine generelle Fürsorgenden-Wut? Wie verschafft man dem Mutterwutkuchen Gehör (bei sich selbst und anderen)? Vielleicht bildet das Material die Grundlage für ein begehbares Mutterwutlexikon. Vielleicht kann ich einen Raum schaffen: Ob Podcast, Workshop, Ferienlager, Clubnacht, Instachannel oder Wutarena.  

Illustration: Anke Feuchtenberger für das Musical "Zornige Hausfrauen"